Titicaca See

 

Die gesamte Architektur der Inkas drehte sich um Mauern, deren Steinblöcke ohne Mörtel vollkommen aneinanderpassen.

 

Steinbrüche
Bearbeitung der Steine
Transport
Fugen

Wie auch andere Völker der neuen Welt hatten die Inkas nicht entdeckt, wie man Eisenerz schmelzt. Dafür verarbeiteten sie andere Metalle auf hochentwickelte Weise. Sie hatten viele Techniken erfunden, um Gold und Silber zu bearbeiten, und stellten verschiedene Bronzelegierungen für die unterschiedlichen Zwecke her. Doch selbst die beste Bronze war für die Bearbeitung von Stein zu weich.

Steinbrüche:

Die Inkas beschafften sich ihre Felsblöcke in der entsprechenden Größe aus natürlichen Brüchen oder oberflächlichen Steinlawinen. Die gewaltigen Blöcke mit einem Gewicht von fünf oder mehr Tonnen wurden im Steinbruch nur grob behauen, alle weiteren Arbeiten wurden ausschließlich auf der Baustelle ausgeführt. Bei kleineren Steinen wurden fünf der sechs Seiten schon im Steinbruch vorbereitet, so daß auf der Baustelle nur noch die Fugen zu den Nachbarsteinen bearbeitet werden mußten.

Bearbeitung der Steine:BestSteinFügen600jpg.jpg (2731 Byte)

Die Inkas benutzten eine Technik, mit denen sie die Blöcke eher zurechtschlugen als schnitten.

Wenn man einen Felsblock mit einem Steinhammer bearbeitet, muß man wirklich eher von einer Schlag- als von einer Schnittechnik sprechen. Jeder Schlag hinterläßt eine kleine Mulde auf der Oberfläche des Steins, und solche Mulden sind je nach Art des verwendeten Gesteins auf allen Sichtflächen der von den Inkas erbauten Steinmauern zu erkennen. Die kleinsten Dellen sind an den Kanten der Bausteine festzustellen.

SteinWinkel600Best.jpg (2169 Byte)Die Kanten wurden mit kleinen Steinhämmern bearbeitet. Um auf diese Weise saubere Kanten zu bekommen, muß man mit beinahe tangentialen Streifschlägen arbeiten, wodurch sich Kantenwinkel von über 90° ergeben. Diese Technik soll verhältnismäßig einfach, effizient und genau, aber auch viel schneller sein.

Eine andere Technik ist in Machu Picchu zu sehen: Um Felsblöcke zu spalten, wurden entlang einer Linie Löcher in den Stein gebohrt. In diese wurde nasses Holz gesteckt. Dieses quollSteinlöcherBest.jpg (18748 Byte) auf und sprengte den Stein.

Transport:

Man fragt sich, wie ein Volk, das weder Rad noch Eisen kannte, Blöcke von solchen Dimensionen, wie sie in Sacsayhuaman zu sehen sind, ausbrechen, transportieren, hochhieven und schließlich so perfekt aneinanderfügen konnte, daß man kaum ein Blatt Papier in eine Fuge zu stecken vermag.

Die Blöcke wurden einfach über die Erde geschleift, wonach die Steinblöcke mit Stricken und schierer Körperkraft zu den Baustellen geschleppt wurden.

Fugen:

Das meist diskutierte Problem im Zusammenhang mit den aus behauenen Steinblöcken errichteten Mauern sind die perfekten Fugen zwischen den einzelnen Elementen.

Aus der Form einzelner Mauerblöcke läßt sich schließen, daß die Steinhauer der Inkas die Oberfläche der einzelnen Elemente erst bearbeiteten, wenn es so weit war, daß der nächste in der oberen Reihe aufgesetzt werden konnte. Die Unterseite des neuen Blocks in der oberen Reihe wurde seinerseits zuerst so vorbereitet, daß er einigermaßen auf den bereits eingesetzten Stein paßte. Nach dem gleichen Verfahren entstanden auch die seitlichen Fugen. Die Seitenflächen des bereits eingesetzten Blocks wurde derart bearbeitet, daß der neue Stein genau dazu paßte.

12EckBestq.jpg (9445 Byte)

Berühmter 12-eckiger Stein in
Sacsayhuaman, perfekte Fugen

 


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