Titicaca See

 

Auch die Acllas, die erwählten Frauen, spielen eine große Rolle in der Inka-Religion.

 

Der Sonnenkult war die Religion der Elite der Inkas. Der Sonnengott hatte zwar in der Religion der Bauernvölker in der Hochebene immer eine Sonderstellung eingenommen, doch wurde er nie zuvor in so hohem Maße verehrt, wie es die Elite der Inkas tat.

Die Inkas verehrten jedoch nicht nur die Sonne und Viracocha - den Inka-König, der auch als Sonnensohn bezeichnet wurde. Im großen Tempel von Cuzco - der Coricancha, dem „Hof des Goldes" - gab es Heiligtümer für Mond, Blitz, Plejiaden, Venus und Regenbogen. Zudem gab es Schreine für Dutzende lokaler Gottheiten - Idole oder heilige Reliquien der zahllosen Stämme aus den verschiedenen Gebieten, die dem Inka-Reich eingegliedert worden waren. Die Inkas versuchten nicht, diese lokalen Religionen zu unterdrücken, sondern nahmen sie einfach in ein immer größer werdendes Pantheon auf.

Neben den himmlischen Gottheiten gab es die „Apus", meist Geister großer Berge, oder „Huacas" von Höhlen, Quellen und Wasserfällen.

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Tempel in Pachacamac bei Lima, wo die auserwählten Jungfrauen erzogen wurden.

Auch die „Acllas", die erwählten Frauen, spielen eine große Rolle in der Inka-Religion. Die Spanier verglichen sie auf recht vereinfachende Weise mit den vestalischen Jungfrauen im alten Rom und bezeichneten sie als Jungfrauen der Sonne. Einige mögen jungfräuliche Dienerinnen bestimmter Gottheiten gewesen sein, doch Keuschheit galt nicht als die größte Tugend der Inkas, und die Jugend mußte bis zur Heirat nicht enthaltsam leben. Die Acllas waren ein bunter Haufen von Frauen, die ihrer Talente und Schönheit wegen aus dem ganzen Reich ausgewählt wurden für den Inka-König.

 


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